Mutismus (von lat. mutus = stumm) beschreibt eine Sprechhemmung oder das Schweigen nach vollzogener Sprachentwicklung, wenn grundsätzlich eine Sprach- und Sprechfähigkeit vorliegt. Man
unterscheidet zwischen (s)elektivem und totalem Mutismus, wobei im ersten Falle in bestimmten Situationen / mit bestimmten Personen gesprochen wird, während beim totalen Mutismus gar nicht mehr
gesprochen wird. Dabei bestimmt in jedem Falle nicht der Betroffene, sondern die Situation darüber, ob gesprochen wird oder nicht.
Häufig ist das Schweigen mit anderen Auffälligkeiten wie Rückzug, Sozialangst, Widerstand oder erhöhter Empfindsamkeit verbunden. Oftmals wird ein Mutismus bei Kindern mit dem Eintritt in den Kindergarten festgestellt, allerdings kann er sich auch bei der Einschulung, in der Pubertät oder mit dem Erwachsenenalter zeigen.
Ursachen und Diagnostik
Man spricht heute von verschiedenen Verursachungsfaktoren für den Mutismus:
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Bereitschaft durch Disposition (für z.B. Gehemmtheit)
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Störung des Serotoninhaushaltes
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Hyperreaktion der Amygdala (Angstzentrum)
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Kindliche Entwicklungsstörungen
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Psychotische Grunderkrankungen
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Einwirkungen aus dem sozialen Umfeld (andere Muttersprache / Dialekt)
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Konditionierung / Problemlöseverhalten in Stresssituationen
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Neurotische Problemlösungen bei frühkindlichem Konflikt / Trauma
Entsprechend umfangreich und differenziert muss eine Diagnostik ausfallen. Im Besonderen ist auf eine Abgrenzung zu verschiedenen anderen Störungsbildern zu achten:
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Sprachentwicklungsstörungen
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Phonologische Störungen
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Stottern
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Tiefgreifende Entwicklungsstörungen
Therapie:
Systemische Mutismustherapie nach Boris Hartmann